Kalibrierung und Programmierung von Loks
Auslesen von Decoderdaten
Testfahrten digital und analog
An dieser Stelle möchte ich meine Kalibriervorrichtung zeigen, die ich für die Justierung (Kalibrierung) meiner digital gesteuerten Loks benötige. Es handelt sich dabei um einen geschlossenen Gleisring, der in vier elektrisch getrennte Quadranten unterteilt ist. Die vier Quadranten des äußeren Ringes laufen dabei über jeweils einen Besetzmelder, der dem Programm anzeigt, mit welcher Geschwindigkeit die Lok diese Segmente durchfährt. Der innere Schienenstrang kann normaler Weise ohne Trennungen als ganzer Schienenring betrieben werden. Er ist im Falle meines Kalibrierkreises nur getrennt, weil einer der vier Quadranten zusätzlich auch als Programmiergleis, zur Einstellung der Lok-Dekoder, verwendet wird.
Wie schon angedeutet, soll der Kalibrierkreis auch multifunktional genutzt werden. Es soll möglich sein,
1.) wie oben beschrieben, die Fahreigen-schaften der Loks einzumessen (Kalibrieren),
2.) mit dem digitalen Handregler oder dem Modellbahnsteuerungsprogramm (MES) Loks digital zu fahren,
3.) die eingebauten Lokdecoder mit dem digitalen Handregler oder der RMX-Zentrale zu programmieren, d. h. Daten sowohl ein- als auch auszulesen und
4.) mit einem analogen Trafo (in diesem Falle von der Firma Fleischmann) analogen Fahrbetrieb durchzuführen.
Dazu habe ich mir ein Drucktastenpult mit LED-Anzeige gebaut, in dem mehrere Relais die erforderlichen elektrischen Trennungen der einzelnen Schienenabschnitte zur Durchführung der verschiedenen Aufgaben übernehmen.
Um den Test- oder auch Kalibrierkreis zeitlich unab- hängig vom Betrieb der Modellbahnanlage zu betrei- ben, fanden nach der Um- stellung meiner Moba von SLX auf RMX die alten SLX-Bauteile hier eine neue Aufgabe. Auf dem Bild sind die benötigten Baugruppen zu erkennen.
Die Kalibrier-, Auslese-, Programmier- und Testfahrtvorrichtung besteht von links nach rechts gesehen aus:
1.) Monitor
2.) Titan-Transformator 206
3.) Rautenhaus Multifunktions-Interface SLX 852
4.) Rautenhaus Besetztmelder SLX 818
5.) Rautenhaus Zentraleinheit SLX 850
6.) Rautenhaus Busverteiler SLX 814
7.) Fleischmann MSF-Trafo 6735
8.) Rautenhaus Handregler SLX 845
9.) PC (nicht abgebildet)
Ein Beispiel mit dem Ergebniss einer Kalibrierung.
Der Bildschirmaufbau:
In der zweiten Reihe von oben sieht man die Angabe von der Länge des Kalibrier-kreises (hier 270 cm) und den Modellmaßstab (hier 1:160).
Der linke obere Datenblock zeigt die Decoder-Adresse (hier 2), die Anfangsfahrstufe (hier Fahrstufe 5) die Endfahrstufe (hier Fahrstufe 31) und die Anzahl der Messungen pro Fahrstufe (hier die automatische Einstellung).
Der rechte obere Datenblock beinhaltet Angaben zur Lokbaureihe, zum verwendeten Decodertyp und zu allgemeinen Dingen wie z. B. Decodereinstellungen, Fabrikat des Modelles und des Datums der Messung.
In der Mitte des Bildschirmes (linke Seite) werden die ermittelten Faktoren angezeigt. Die Faktoren werden je Fahrstufe und in vier Spalten angezeigt. Dabei werden die Fahrstufen bei der automatischen Messung in der ersten Spalte (Fahrstufen 1 bis 7 )in einer Runde ermittelt, in der zweiten Spalte (Fahrstuifen 8 bis 15) mit 2 , in der dritten (Fahrstufen 16 bis 23) mit 3 und in der vierten Spalte (Fahrstufen 24 bis 31) über 4 Messrunden erfaßt.
Mit dem Befehl "K" können die angezeigten Faktoren der einzelnen Fahrstufen in eine Anzeige in km/h umgewandelt werden. So ist gut erkenntlich, wie schnell die Lok bei dieser gewählten Decodereinstellung je Fahrstufe fährt. Mit dem Befehl "F" kann wieder zu der Anzeige der Faktoren zurück- gewechselt werden.
Eine nochmalige Kalibrierung bestätigt in diesem Beispiel die zu vor ermittelten Werte bis auf unwesentliche Differenzen.
Unter der Anzeige der Faktoren werden vier verschiede Koordi- natenvorschläge abgebildet. Diese werden bei dem Pro- grammieren des Lokdecoders in diesen eingegeben. Die hintere Prozentangabe zeigt dabei die Abweichung vom Idealwert an. Zur visuellen Darstellung dient die rechte Grafik, die nur mit den gleichzeitig angezeigten Faktoren sichtbar ist. Je gradliniger die lineare Darstellung und je gleichmäßiger die Parabel angezeigt werden, um so ausgewogener und gleichmäßiger ist das Fahrverhalten der kalibrierten Lok.
Im der linken unteren Bildschirmmaske werden die einzelnen Befehle für die verschiedenen Bildschirm- anzeigen sowie die Programm- befehle mit ihren Abkürzungen angezeigt.
Aus Platzgründen wurde der doch relativ viel Platz einnehmende Kalibrierkreis klappbar ausgeführt. So hängt er im Ruhezustand platzsparend an der Wand und ist dennoch in kürzester Zeit einsatzbereit.